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Los 1099

Diefenbach, Karl Wilhelm

Schätzpreis:

6.000 € - 10.000 €

Zuschlagspreis:

10.000 €

Beschreibung:

Hadamar 1851 - Capri 1913
100 x 75 cm
"Frage an die Sterne". Junges Mädchen auf einem Felsvorsprung, von Nebelschwaden umgeben, den Blick in den Himmel gerichtet. Öl/Lwd., unten rechts signiert und datiert 1898.
Deutsche Privatsammlung. "Auf höchster Berges-Zinne ein nacktes Menschen-Kind. Dunkle Nebel wallen aus der Tiefe; doch über ihm im unendlichen Raume leuchten Weltenkörper, unermesslich an Zahl und Größe (...). Und der kindliche Geist hebt zu Sternen empor seine Frage: Bergt ihr Wesen wie ich? Und stehen sie "Gott" näher als die verirrten Menschen der Erde?" Im Katalog der Ausstellung in Triest 1899 gab Diefenbach mit dieser Beschreibung einen Anhaltspunkt zur Rezeption seines Gemäldes, die weit über den ersten Eindruck eines weiblichen Rückenaktes hinausgeht. Sein Versuch, die Betrachter zu einer intellektuellen Auseinandersetzung mit dem Bildinhalt anzuregen, scheiterte jedoch: das Gemälde wurde vor allem unter erotischen Gesichtspunkten rezipiert. Im Handel und in der Presse tauchte es daher auch unter dem wenig philosophischen Namen "Bergfee" auf, worüber sich Diefenbach mokierte. Vgl. Michael Buhrs (Hrsg.), Karl Wilhelm Diefenbach (1851-1913). Lieber sterben als meine Ideale verleugnen. Ausst.-Kat. Villa Stuck, München, Okt. 2009 - Jan. 2010.